Der Sommer neigte sich dem Ende. Über den Tennisplätzen Hiesfelds lag ein Schleier aus… na ja einem Mix aus Anthony Modeste und einem Geruch von Bier. Die Vögel zogen Richtung Süden und unsere 1. Herren? Die zogen in die 2. Verbandsliga ein. Nach einer legendären Erfolgssaison mit sieben von acht Siegen, stand ein neues Ziel auf dem Plan unserer Herrenmannschaft: Der Klassenerhalt.

Aber, stopp stopp! Alles auf Anfang: Bevor es ins Trainingslager geht, ging es erstmal an den Goldstrand. Viel Sonne für die verspannten Muskeln, viel „Wasser“ für die verausgabten Körper. Hiesfeld on Fire, und das diesmal sogar international. Motto des „Urlaubes“: Da muss was kommen! Auch auf gesunde Ernährung für die kommende Saison wurde stark geachtet: „Yannick isst gerne morgens Chicken Sticks mit bisschen Sand dabei, schön kross.“ Lecker, lecker, das schmeckt! Der Tennis-Schläger wurde mal kurz zur Seite gelegt, die Karten kamen auf den Tisch. Der Schirm kauft sich schließlich nicht von allein. Obwohl die kleine Filzkugel sonst immer mit 100 km/H über den Platz fliegt, war man diesmal sehr entspannt – Erlemann mischt die Karten auch gerne mal so mit 5 km/H.

Als wäre das nicht genug, haben sich die Jungs natürlich in Bulgarien verewigt. Das Trikot hängt jetzt in der Bar „Strandbaren“, ein Muss für jedes Veilchen dort vorbei zu schauen. Pauschalreise buchbar bei Herrn Pischel.

So Schluss mit lustig! Jetzt wird es ernst. Denn der Klassenerhalt macht sich nicht von selbst. Ab ins Training unter der Leitung von Frank Hillen. Ob die Jungs Potenzial für den Klassenerhalt haben? Davon gehen alle aus.

Anfang Dezember ging es los. Doch der erste Spieltag stand schon von Anfang an unter schlechten Sternen. Der Gegner: Ausgerechnet der Aufstiegsfavorit aus Neuss. Unsere Veilchen: Geplagt von Verletzungen. Sandro Poli humpelte mit gerade verheiltem Fußbruch über den Platz, Robin Pischel schaute krank von der Bank zu und Andreas Frank bremsten Knieprobleme die ganze Saison aus. Da konnte auch der Rest der Mannschaft nichts mehr retten und sie mussten das Spiel mit 5:1 abgeben. Kein guter Start in die Saison, aber noch lange kein Grund Trübsal zu blasen.

Zuhause spielt es sich doch einfacher – haben unsere Veilchen gedacht, doch die Krankheitslage der Männer verbesserte sich nicht wirklich. Poli war immer noch nicht zu 100% fit und Pischel quälte sich mit Männergrippe über den Platz. Und die Hoffnung Niels Cleeren? Ließ auf sich warten und setzte aus. Also lag die Verantwortung bei den gesunden Veilchen: Finn Bischoff und Max Erlemann. Doch auch hier konnten die Jungs nichts reißen. Die Gegner aus Kamp-Lintfort spielten unsere Veilchen einfach nieder. Wurde hier etwa im Kartenspiel-Modus gespielt? Pischels Antwort: „Das ist richtig.“ „Da muss was kommen.“

Neues Jahr, neues Glück. Und so kam es auch. Aufstellung: Cleeren, Poli, Pischel, Bischoff. Was sollte hier noch schiefgehen? Die vermeintlich beste Aufstellung der 1. Herren stand in der heimischen Halle. Die Fans standen angespannt am Rand, feuerten ordentlich an. Das zeigte ein Ergebnis. Die Herren spielten das souveränste Spiel in ihrer Geschichte. Am Ende stand es 6:0 für die Veilchen und das sogar ohne Satzverlust. Jetzt sollte es aufwärts gehen oder? Die Sterne standen gut. Doch dann öffnete Pischel am Montagmorgen sein E-Mail-Postfach. Die Zahlen wurden gedreht und nun hatte der Gegner den 6:0 Sieg in der Tasche. Kein Kommentar – bei weiteren Fragen zu diesem Thema melden Sie sich bitte bei unseren Sportwarten.

Die Laune war auf dem Höchstpunkt. Die Freude aufs nächste Spiel war eher gering. Doch: ein echtes Veilchen gibt niemals auf!! Auf nach Kaiserswerth. Mit dabei: Poli, Bischoff, Erlemann und Hillen. Cleeren ließ wieder auf sich warten und Pischel hatte besseres zu tun (Ischgl zum Beispiel). Poli traf es mit seinem Gegner nicht so gut – er verlor sein erstes Spiel in Deutschland mit einer echten Brille. Bischoff hingegen legte ein souveränes 6:4 6:0 hin und Erlemann fand eine klassische Kartenmisch-Nummer ganz gut und verlor mit 3:6 0:6. Hillen machte es jedoch spannend, doch gewann (wie natürlich immer) im Match-Tie-Break mit 10:8. Die Doppel mussten nun gewonnen werden. Aufstellung unserer Veilchen: Erlemann/Poli und Bischoff/Hillen. Unser deutsch-belgisches Team entschied das Doppel für sich, das andere Doppel-Team fand ein normales Spiel zu langweilig und ging mal wieder in den Match-Tie-Break (wer aus dem Team das wohl gerne mag?) – verloren diesen aber leider mit 8:10. Endergebnis: 3:3.

Der Endspieltag sollte nun die Entscheidung bringen, ob unsere Männer den Klassenerhalt schaffen. Unsere Veilchen brauchten mindestens ein Unentschieden, die Gegner jedoch einen Sieg (waren schließlich an unterster Stelle in der Tabelle). Der Vorteil: es handelte sich um ein Heimspiel. Man war vertraut mit dem Hallenbelag, man wusste an welchen Ecken die Bälle am besten verspringen. Doch sollte der Abend mal wieder unter schlechtem Einfluss stehen. Hillen zerrte sich am Vortag beim Kegeln seine rechte Kehrseite, Pischel war noch etwas neben der Spur (Stichwort: Ischgl) und der Rest… ja der war im normalen alltäglichen Modus. Cleeren spielte diesmal legal und gewann sein Einzel souverän in beiden Sätzen. Bischoff kämpfte sich durch sein Spiel gegen seinen doppelt so alten Gegner, konnte gut mithalten, musste aber leider am Ende das Match abgeben. Hillen hatte besonders Freude mit seinem selbstkritischen Gegner, der sich gerne selbst beleidigte und auch nichts gegen fliegende Tennis-Schläger hatte. Beeindruckte ihn aber nicht und gewann deutlich mit 6:3 6:2. Und dann war da noch Pischel. Den Ball noch teilweise doppelt sehend musste er sich am Ende mit 4:6 1:6 geschlagen geben.

2:2 nach den Einzeln. Gute Aussichten für Hiesfeld und noch bessere Aussichten nach der Doppel-Aufstellung. Denn die machte dem Gegner direkt so viel Angst, dass sie freiwillig aufgaben und lieber direkt abstiegen. Moral von der Geschicht: Gegen Hiesfeld spielen lohnt sich nicht. Auf den Klassenerhalt in der 2. Verbandsliga 2018 und eine gute Sommersaison. Hiesfeld on fire!

Carolin Hasselkamp in Zusammenarbeit mit den 1. Herren

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